BRAUWELT 10-2024

EDITORIAL - Blick in die Zukunft der Branche

Die Zeiten sind gerade nicht rosig. Die aktuellen Krisen treffen auf eine sich wandelnde Branche. In der heutigen BRAUWELT-Ausgabe greifen wir einige Themenfelder auf und zeigen Lösungsansätze.

Zukunftswerkstatt – Einen Blick auf die Zukunft der Branche warf die „VeW-Zukunftswerkstatt“, zu der der Verband ehemaliger Weihenstephaner Anfang Mai nach Hannover geladen hatte. Eines der Hauptthemen war der Fachkräftemangel, der den Brauereien das Leben zunehmend schwer machen wird. Dazu wurden in Hannover Gründe und Auswege diskutiert. Es mangele an der Kommunikation nach außen, waren sich die Beteiligten einig. Sowohl die Hochschulen als auch die Brauereien als potenzieller Arbeitgeber könnten noch viel tun, um junge Leute für den Brauer-Beruf zu begeistern (Seite 341).

Hefeschätze – All den jungen (Nicht-)Konsumenten, die Bier als altmodisch oder langweilig einschätzen, sei gesagt: Von wegen! Wir beweisen das Gegenteil! Wo der Hopfen als Differenzierungsmöglichkeit schon seit Jahren hervorragende Arbeit leistet, legt die Hefe jetzt erst richtig los. Thomas Huber, BrewXpert, berichtet ab Seite 348 von seinen Erfahrungen mit (un)gewöhnlichen Hefeschätzen, welche Biervielfalt darin verborgen liegt – und wo Großvaters Hefe schon Begeisterung ausgelöst hat.

Die Zukunft der Braugerstenversorgung – Seit Jahren sinkt in deutschen Brauereien der Selbstversorgungsgrad mit heimischer Braugerste. Damit steigt die Abhängigkeit durch Importe. „Will die deutsche Brauwirtschaft ihren Einfluss bei der Sortenwahl und den Qualitäten für unser Bier behalten, müssen wir vereint die heimische, regionale Braugerstenversorgung wieder stärken,“ sagen Stephan Bergler und Dr. Christian Müller, Ireks GmbH, Kulmbach. Dazu ist es notwendig, die Gefahren durch extreme Witterungseinflüsse zu streuen und das Ausfallrisiko zu senken. Ab Seite 352 stellen sie ein 3-Säulenmodell zur Braugerstenversorgung vor, das Abhilfe schaffen soll.

Tourenoptimierung – Wechseln wir an das andere Ende der Wertschöpfungskette, denn auch bei der Planung und Abwicklung von Ausliefertouren gibt es noch großes Potenzial. Es geht um Software-Lösungen, die dabei helfen, die Komplexität und damit auch die Kosten der Auslieferlogistik unter Kontrolle zu halten. Ab Seite 356 erläutert Holger Wermke, commsult AG, Potsdam, welche Vorteile eine Tourenplanung mittels Software bietet und wann sich die Investition lohnt.

Autoren
  • Lydia Junkersfeld